Philosophie

Die Auffassung des Wabi Sabi und der Zen Philosophie haben meine ästhetische Wahrnehmung geprägt. Meine Erfahrungen und Einblicke, die ich auf meinen vielen Reisen sammeln durfte, fließen in meine Arbeiten ein.

Am Nachhaltigsten hat mich meine Zeit in Japan geprägt. Die Begegnungen mit ungewöhnlichen Menschen, haben einen starken Eindruck in mir hinterlassen, dazu die Traditionen, das japanische Handwerk, auch Schriftsteller wie Tanizaki Jun’ichirō oder der Teemeister Rikyū, der Dichter Matsuo Bashō, sowie meine eigene Spiritualität.

Die Erkenntnis des japanischen Schriftstellers Tanizaki Jun’ichirō „in der Meisterschaft ist die Patina, die durch jahrelanges unermüdliches Polieren entsteht“ ist für mich ein zentrales Motto.

Viele Objekte, denen ich einen neuen Raum gebe, sammele ich selbst in der Natur. Es ist Teil meines Weges mich von Gegenständen aus dem täglichen Leben wie einer Konservendose oder aber einer Tonschale, die ich von einem Heiler in Sierra Leone geschenkt bekommen habe, faszinieren zu lassen und in ihnen ihren Wert zu erkennen.

Es ist ein großes Geschenk, die Ambrotypie in ihrer ganzen Einzigartigkeit für mich entdeckt zu haben. Ich schaffe ausschließlich Unikate.




Arbeitsprozess

Bewusst habe ich die Technik der Ambrotypie, d.h. der Nassen Kollodium Photographie gewählt - ihr Herstellung ist kompliziert und zeitlich sehr aufwendig. Sie ermöglicht mir jedoch eine maximale Entschleunigung und damit die Konzentration auf das Wesentliche.

Alle Bilder entstehen auf speziell für mich hergestelltem Schwarzglas. Die dafür benötigten Chemikalien trage ich zusammen, bis hin zum Varnish, welcher u.a. zusätzlich mit Lavendelöl aus Südfrankreich und Gum Sandarac aus dem Atlasgebirge angemischt wird.
Der Prozess ist sehr komplex, er erfordert ein hohes technisches sowie chemisches Verständnis, gepaart mit ganz speziellen handwerklichen Fähigkeiten.

Diesen vielschichtigen und aufwendigen Arbeitsablauf, dessen Magie auf mich ungebrochen wirkt, entwickele ich seitdem ständig weiter und passe ihn meiner Arbeitsweise an.



Stoffe

Als ich angefangen habe mit Stoffen zu experimentieren bekam ich eine kleine Probe eines japanischen braunen Kakichibui Stoffs zugesandt. Ich hinterlegte damit mein Schwarzglas und war erstaunt was damit passierte.

Dieses spezielle Braun gefärbt mit der unreifen Frucht der Kaki hat dem Glas die Härte genommen und auf der anderen Seite etwas hinzugefügt, was eine magische Wirkung auf mich hatte.

Seit dem hat meine Begeisterung für Stoff in Kombination mit meinen Photographien ständig zugenommen. Heute verwende ich ausschließlich japanische Stoffe für meine Arbeiten, die teils zeitgenössisch und speziell für mich hergestellt oder Stoffe die aus der Edo oder Meiji Zeit stammen.