Die Kraft der Kreativität

10/03/2023

Die Kraft der Kreativität. Meine Arbeiten zeichnen sich durch ein hohes, handwerkliches Niveau und durchdachte, künstlerische Konzepte, aber auch poetische Qualitäten sowie Bezüge zur Natur aus. Dies nur kurz zur Einleitung zu einem Themenkomplex, der mir schon länger auf der Seele brennt.

Die einfache Anerkennung eines Kerns der Kunst, die Kraft der Kreativität trifft man nicht mehr so oft im Kulturbetrieb. Heute erzählen viele Künstlerinnen und Künstler, Ausstellungen und Festivals von Herkunft, Trauma, Bruch, Zerstörung und Dissens. Es geht meist um Unterschiede statt um Gemeinsamkeiten. Die einfache Freude daran, etwas zu schaffen, herzustellen und zu zeigen, den Betrachtenden zu verblüffen oder auch nur einen Moment aus seiner eventuellen Lethargie zu befreien, hat sich verwandelt in das Bestreben, dem Publikum eine andere Perspektive mitzugeben.

So wichtig und befreiend diese kulturellen, ethnischen, sozialen oder sexuellen Horizonterweiterungen auch sein können, verweisen sie Ausstellungsbesuchende doch immer wieder auf ihre Plätze: Man sieht Kunst, die aus einem spezifischen Welterleben hervorgeht und es in Form übersetzt, man ist nicht Teil von dem, was man hier sieht.

Der Kunstbetrieb will sich dekolonialisieren, schlimme Erfahrungen in der Geschichte und Gegenwart bearbeiten, das natürlich auch mit gutem Grund und auch sehr, sehr wichtig ist. L'art pour l'art, Kunst ohne Zweck, wirkt schnell unheimlich, ja sogar fremd. Es darf keinesfalls darum gehen, etwas zu verschweigen, zu verdrängen und auf Kosten anderer oder der Zukunft zu leben und zu genießen. Und doch sollte die Kunst sich – wenigstens hin und wieder – an die sozial­ethische Vorstellung vom "einem guten Leben" erinnern. Schloss Sanssouci – "ohne Sorge" war der Lieblingsort Friedrichs des Großen. Ich fand es ganz reizend und eine bezaubernde Vorstellung diesen auch für mich sehr speziellen Ort so zu benennen. Vielleicht gelingt es mir ja den Betrachter meiner Bilder in einen kurzen Zustand ohne Sorge zu entführen.

Die oben gezeigte Arbeit, Japanische Zierquitte, 5 Tanzaku Formate 8x36cm, hinterlegt mit roter japanischer Ikatseide ist Teil meiner Ausstellung -Sanftmut in der Natur Eine Stille Ruhe- Haus der Fotografie, Burghausen vom 18.03. -07.05.2023