Artischocke

Ich finde meine Objekte meist aus dem täglichen Umgang mit ihnen. Beim Spaziergang auf einer Reise zum Beispiel, oder wie diese Artischocke begegnete mir in einem Berliner Supermarktregal und sie hat mich direkt angesprochen. Alle Objekte wähle ich sehr sorgfältig aus, nach Kriterien die ich noch nicht mal ganz genau beschreiben kann. Philosophie, Konzept, Intuition und Bauch müssen auf einer Linie liegen und sich auch einfach gut für mich anfühlen. Es war ein langer Weg der sich jetzt schon über fast drei Jahrzehnte erstreckt, bis ich dort hin gekommen bin wo ich jetzt gerade stehe.

Viele Ideen geistern ständig durch meinen Kopf. Es ist nicht immer ganz leicht alles gut zu kanalisieren und dann in die richtige Richtung zulenken. Durch meine Zeit in Japan wurde ich mit vielen Strömungen und Künstlern konfrontiert und lernte dadurch sehr viel, was bis heute meine künstlerischen Arbeit sehr beeinflusst.

So entdeckte ich vor einigen Jahren, dass einige meiner Arbeiten in Verbindung mit speziellen japanischen Stoffen eine wunderbare Symbiose eingehen. Bei der hier vorgestellten Arbeit kam je Werk einer meiner Stoffe als Hintergrund zum tragen. So hat sich eine tolle Mischung von Farben und Objekt ergeben. Die Stoffe trage ich nun schon seit Jahren liebevoll zusammen. Alle kommen aus Japan und sind nicht selten mehr als 100 Jahre alt.

In Japan gibt es die Tradition wirklich nichts wegzuwerfen, sondern Dingen in eine neue Verwendung zu überführen. Deswegen kann es auch sein, dass ich Stoffe bekomme, die 150 Jahre alt sind und genau so wie ich sie erhalte aufbewahrt wurden. Oder aber auch alten Kakichibui Stoff, der vorher zum Transport von Sake genutzt wurde. Durch die lange Benutzung erhielt der Stoff eine tolle Patina.

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